Im zweiten Lehrjahr werden die LF 5 bis 8 behandelt. Die Reihenfolge der Lernfelder werden den Erfordernissen jährlich angepasst. Zu jedem LF wird praktischer und theoretischer Unterricht erteilt. Die wesentlichsten Teile des Rahmenlehrplans können hier eingesehen werden. Zum Gesamtdokument bitte einfach im Menü auf Ausbildung klicken. (Adobe Reader erforderlich).
R A H M E N L E H R P L A N
für den Ausbildungsberuf
Maler und Lackierer/Malerin und Lackiererin
(Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 18.12.2020)
Lernfeld 5: Überholungs- und Erneuerungsbeschichtungen
ausführen
2. Ausbildungsjahr Zeitrichtwert: 80 Stunden
Die Schülerinnen und Schüler besitzen die Kompetenz, nach Kundenauftrag Überholungs und Erneuerungsbeschichtungen auf nichtmetallischen und metallischen Untergründen auszuführen.
Die Schülerinnen und Schüler analysieren mit Hilfe technischer Unterlagen die Auftragssituation, beurteilen den Zustand vorhandener Beschichtungen mit Hilfe baustellenüblicher
Prüfverfahren und leiten die erforderlichen Instandhaltungsmaßnahmen ab. Sie planen die Untergrundvorbereitung (Reinigungs- und Entschichtungsverfahren, Oberflächenvorbehandlung), vorbeugende Schutzmaßnahmen (Holz- und Korrosionsschutz) und
Beschichtungsarbeiten (Applikationsverfahren, Beschichtungssysteme) und entwickeln Vorschläge für nachhaltiges Handeln im eigenen Arbeitsbereich. Sie entscheiden über deren Anwendung unter Beachtung chemisch-physikalischer Bedingungen und ökonomischer Effizienz. Sie erstellen das Aufmaß und berechnen Flächen, Materialbedarf, Arbeitszeit und Kosten. Sie beachten Mischungsverhältnisse und berechnen Mengenanteile nach Herstellervorgaben. Dafür erfassen sie Kennwerte und Daten aus technischen Plänen und Merkblättern, auch mit Hilfe digitaler Medien und in einer fremden Sprache. Sie erstellen den Arbeitsablaufplan. Sie führen den Auftrag unter Beachtung der Arbeitsschutzvorschriften und des Umweltschutzes aus (Stäube, Gase, Dämpfe, Lärm, Abwässer). Sie arbeiten im Team und stimmen
Arbeitsschritte untereinander ab. Sie verarbeiten Werk-, Hilfs- und Beschichtungsstoffe, setzen Werkzeuge, Geräte, Maschinen und Anlagen ein und warten und pflegen diese. Sie kontrollieren ihre Arbeitsergebnisse und vergleichen diese mit den Auftragsvorgaben
und den geforderten Qualitätsansprüchen. Sie präsentieren den Kunden ihre Arbeitsergebnisse und informieren sie über Pflege, Wartung und Instandhaltungsintervalle. Sie bewerten die Auftragserfüllung und reflektieren den Arbeitsprozess und diskutieren Optimierungsmöglichkeiten hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit.
Lernfeld 6: Trockenbauelemente verarbeiten
2. Ausbildungsjahr Zeitrichtwert: 60 Stunden
Die Schülerinnen und Schüler besitzen die Kompetenz, nach Kundenauftrag Trockenbauelemente zu verarbeiten. Die Schülerinnen und Schüler analysieren die Auftragssituation (Grundrisse, Schnitte, Verlegepläne, Oberflächengüte), die Gegebenheiten des Gebäudes und die Nutzung der Räume.
Sie planen die Arbeitsschritte zur Auftragsausführung. Dazu informieren sie sich über Unterkonstruktionen, Materialien, Werkzeuge und Montageregeln (Merkblätter, Normen) und die
Ausführung der Anschluss- und Bauteilfugen. Dazu suchen, verarbeiten und sichern sie Daten mit digitalen Geräten und halten im Umgang mit eigenen und betriebsbezogenen Daten sowie mit Daten Dritter die Vorschriften zum Datenschutz und zur Datensicherheit ein. Sie entscheiden sich für eine Bauart (Konstruktion, Beplankung) und für eine Qualitätsstufe der Verspachtelung. Sie stellen das geplante Bauelement (Wand, Decke) zeichnerisch dar, fertigen das Aufmaß an und berechnen Materialbedarf und -kosten. Sie erstellen einen Arbeitsablaufplan
und legen Maßnahmen zum Transport, Lagerung und Entsorgung der Materialien fest. Dabei entwickeln sie Vorschläge für nachhaltiges Handeln für den eigenen Arbeitsbereich. Sie führen den Auftrag aus. Dazu messen sie die Bauteile ein (Messgeräte) und montieren diese unter Beachtung des Brand-, Schall- und Feuchteschutzes. Sie präsentieren ihre Arbeitsergebnisse und vergleichen diese mit den Planungsvorgaben und den geforderten Qualitätsansprüchen. Sie bewerten die Ausführung auf Standfestigkeit, Funktionalität und Optik und reflektieren mögliche Optimierungsmaßnahmen ihres Arbeitsprozesses.
Lernfeld 7: Putzoberflächen erstellen und instand
setzen
2. Ausbildungsjahr Zeitrichtwert: 60 Stunden.
Die Schülerinnen und Schüler besitzen die Kompetenz, nach Kundenauftrag Putzflächen zu erstellen und instand zu setzen.
Die Schülerinnen und Schüler analysieren die Auftragssituation. Sie vergleichen verschiedene Putze hinsichtlich ihrer technischen und optischen Eigenschaften. Sie prüfen den Untergrund auf Mängel (Rissarten) und Eignung (bautechnische Voraussetzungen). Sie dokumentieren und bewerten ihre Prüfergebnisse auch mit Hilfe digitaler Geräte. Sie beurteilen Leistungen anderer Gewerke und zeigen vorliegende Mängel an. Sie planen die Arbeitsschritte zur Auftragsausführung und erstellen einen Arbeitsablaufplan.
Sie wählen Putz-, Beschichtungssysteme und Maßnahmen zur Instandsetzung (Bautrocknung, Rissbehandlung) aus. Sie entscheiden sich für ein Putzverfahren und legen die Arbeitsmittel (Putzfördertechnik), Maschinen und Werkzeuge fest. Sie erstellen das Aufmaß und berechnen die Materialmengen mit Hilfe von Kennwerten und Daten aus Merkblättern. Sie sichern die Baustelle und schützen ihre Materialien, Geräte und Maschinen vor Diebstahl
und Witterung. Sie stellen Abplanungen und Einhausungen her, bereiten Putze für die Verarbeitung vor, führen Beschichtungsarbeiten (Anforderungen an Putze, Ausbesserungsstellen) aus und strukturieren Oberflächen. Sie nutzen Gerüste und Personenaufnahmemittel, verwenden Anlagen zur Klimatisierung und Staubminimierung, setzen ihre Persönliche Schutzausrüstung ein und beachten die Betriebsanweisungen. Sie berücksichtigen Witterungs- und Klimabedingungen bei der Durchführung der Arbeiten. Sie vermeiden Abfälle und führen
Stoffe und Materialien einer umweltschonenden Wiederverwertung oder Entsorgung zu. Sie handeln beim Reinigen der Arbeitsmittel ökologisch verantwortlich. Sie kontrollieren die Ausführung des Auftrages anhand der objektbezogenen Vorgaben.
Sie präsentieren und bewerten ihre Ergebnisse. Sie reflektieren ihren Arbeitsprozess (Qualitätssicherung).
Lernfeld 8: Oberflächen bekleiden und gestalten
2. Ausbildungsjahr Zeitrichtwert: 80 Stunden
Die Schülerinnen und Schüler besitzen die Kompetenz, nach Kundenauftrag Oberflächen zu bekleiden, zu gestalten und hierfür Entwürfe mit den Kunden abzustimmen. Die Schülerinnen und Schüler analysieren die Auftragssituation mit Hilfe visueller Medien und Realsituationen (Objektfunktion, vorhandene Farben und Materialien). Sie informieren sich über die Verarbeitung von Wandbekleidungen zur nachträglichen Behandlung (Klebemittel,
Klebetechniken), die Gestaltungsmöglichkeiten mit pastösen und flüssigen Stoffen und Bodenbelägen sowie über den Einsatz von Schriften und Symbolen. Sie planen die Auftragsausführung unter Beachtung der Form- und Farbenlehre (Kontraste, Farbklänge, Farbharmonie, Farbpsychologie). Sie entwickeln Entwürfe auf Grundlage verschiedener Gestaltungstechniken und erstellen und bewerten Farb- und Materialpläne auch mit Hilfe digitaler Geräte. Dabei wenden sie die Grundsätze der Farbgestaltung für monochrome und polychrome Gestaltungen an. Für die Auswahl und Bezeichnung von Farben verwenden sie Farbordnungssysteme. Sie ordnen Schriften und Symbole als Kommunikations- und Gestaltungsmittel auf den Oberflächen an. Sie entscheiden sich gemeinsam mit den Kunden für einen Gestaltungsvorschlag. Sie nutzen berufs- und fachsprachliche Begriffe zur Verdeutlichung der unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten. Sie legen Werkzeuge, Geräte und Maschinen für die ausgewählte Gestaltungs- und Klebetechnik fest und fertigen den Arbeitsablaufplan an. Sie erstellen das Aufmaß und ermitteln den Material- und Zeitbedarf.
Sie führen Klebe- und Gestaltungsarbeiten aus und erzielen auf Oberflächen unterschiedliche Wirkungen mit pastösen und flüssigen Stoffen (Spachtelmassen, Lasuren). Sie platzieren visuelle Kommunikationsmittel und nutzen manuelle und digitale Techniken. Sie kontrollieren die Ausführung ihrer Gestaltung auf Übereinstimmung mit den Vorgaben der Auftragssituation und beurteilen sie nach handwerklicher und ästhetischer Qualität. Sie präsentieren ihre Arbeitsergebnisse den Kunden und reagieren konstruktiv auf Kundenkritik. Sie reflektieren ihren Arbeitsprozess hinsichtlich der Optimierung der Kundenzufriedenheit.